Worum geht es bei diesem Projekt?
Das Projekt testet und evaluiert das Konzept des Gesamtsprachencurriculums, das regionale, Mehrheits- und Minderheiten, Herkunfts- und Nachbarsprachen umfasst und sprachen- und fachübergreifend ist. Das Projekt wird Materialien zur Verfügung stellen, die Unterstützung bieten bei der Klärung, Entwicklung und Einführung eines mehrsprachigen, interkulturellen und inklusiven Gesamtsprachencurriculums in verschiedenen Kontexten in EFSZ-Mitgliedsstaaten.
Zusammenfassung
Ziel des Projekts ist die Erarbeitung eines Konzepts eines plurilingualen, alle Fächer umfassenden und interkulturellen schulischen Gesamtsprachenansatzes, der erprobt und evaluiert wird. Dieses sogenannte Gesamtsprachencurriculum umfasst nicht nur Mehrheits- und Minderheitensprachen, sondern auch regionale, Familien- und Nachbarsprachen.
Sprachen, die als Fächer unterrichtet werden, sollen im Rahmen eines Gesamtsprachencurriculums nicht isoliert, sondern untereinander vernetzt unterrichtet werden; Sprach- und Sachunterricht sind so miteinander verbunden, dass jeder Sachunterricht zugleich auch Sprachunterricht ist. In allen Sachfächern soll dieses so genannte integrierte Sachfach- und Sprachenlernen konsequent umgesetzt werden, und die Sprachen, die dafür verwendet werden, sind Sprachen, die in der jeweiligen Institution bereits vorhanden sind und gegebenenfalls auch (unterrichtet werden).
Die Umsetzung des Gesamtsprachencurriculums wird langfristig gesehen die Grenzen von Sachunterricht sowie von homogenen Altersgruppen überwinden. Lernende unterschiedlicher Stufen werden in entsprechenden Gruppen an Themen wie „Blut“, „Währung“ oder „Natur“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven arbeiten und alle Sprachen einsetzen, die ihnen zur Verfügung stehen. Das Unterrichtskonzept wird ähnlich und in einzelnen Aspekten an Schulen wie der Nyckel Skola in Södertälje, Schweden, oder der Gesamtschule Waldau in Kassel, Deutschland umgesetzt.
Ideen zum mehrsprachigen Unterricht, die in Projektschulen bereits entwickelt wurden, sollen in diesem Projekt weiterentwickelt werden. Somit soll die Vielfalt an Sprachen, mit denen gelernt und gelehrt wird, erweitert werden.
Der mehrsprachige Ansatz des Sprachenlernens bedeutet auch, dass Lernende einen Einblick in das Funktionieren der Sprachen bekommen, indem sie die Möglichkeiten von Transfer und Interferenzen zwischen den Sprachen, die sie verwenden, untersuchen. Darüber hinaus werden produktive und rezeptive Fertigkeiten geübt, und so wird metalinguistisches und sprachenübergreifendes Sprachbewusstsein, Sprachlernstrategien und Sprachmanagementstrategien entwickelt.