en  fr  de
Photo: SFGA (Service Photographique du Gouvernement d‘Andorre)
  1. Startseite
  2.  > 
    Programm
  3.  > 
    Programme 2012-2015
  4.  > 
    PlurCur
  5.  > 
    Success factors
ECML ProgrammE 2012-2015

Towards whole school language curricula
Examples of practice in schools

These resources provide tools which help to clarify, develop and implement plurilingual, intercultural and inclusive whole school policies in different contexts in ECML member states.
Einstieg ins thema Erfolgsfaktoren Beispiele Videos

Faktoren, die eine erfolgreiche Umsetzung von schulischen Gesamtsprachencurricula begünstigen


Eine positive Grundeinstellung gegenüber allen Sprachen

Ein gesamtsprachencurriculares Projekt sollte nur jemand mit einer grundsätzlich positiven Grundeinstellung gegenüber Mehrsprachigkeit und allen Sprachen und Sprachenvarietäten durchführen. In einer solchen Grundeinstellung gibt es kein Wichtiger oder Unwichtiger von bestimmten Sprachen. Das Aufrechterhalten der Herkunftssprache bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Erwerb der Unterrichtssprache beeinträchtigt wird. Natürlich heißt das nicht, dass alle Sprachen bei allen Aktivitäten vorkommen müssen oder auch nur können, aber es werden nicht von vorneherein an einer Schule vorhandene Sprachen aus den Konzepten ausgeschlossen, und es werden perspektivisch und langfristig alle Sprachen planerisch mit einbezogen.

 

Macht abgeben können

Es bedarf der Bereitschaft, sich im Unterricht auch mit Sprachen auseinanderzusetzen, die man selbst nicht spricht. Das heißt natürlich nicht, die grundsätzliche Rolle als Steuerungsinstanz (und letztendlich verantwortliche und notengebende Person) abzugeben, aber bedeutet durchaus, Schülerinnen und Schülern zuzugestehen und es auszuhalten, dass sie etwas wissen und können, was ich selbst im Moment nicht kann oder weiß (z.B. wie ein bestimmtes Ritual in einer mir vollkommen unbekannten Sprache heißt oder wenn eine Schülerin einem soeben neu angekommenen Schüler etwas in der gemeinsamen Herkunftssprache erklärt).

Eigeninitiative und Durchhaltevermögen

Ich brauche Durchhaltevermögen und immer wieder viel Eigeninitiative, um gesamtsprachencurriculare Ideen in meinen Unterricht zu integrieren, diese Ideen mit dem Unterricht von KollegInnen zu vernetzen und sie immer wieder neu zu erfinden, gegen Widerstände zu verteidigen und gegenüber allen Beteiligten zu rechtfertigen.

Kollegialität und Teamarbeit

Diese individuellen und persönlichen Bedingungen brauchen außerdem große Kollegialität und intensive Teamarbeit, die systematisch ja ohnehin notwendig sind. Nur selten kann ich alleine entsprechende gesamtsprachencurriculare Aktivitäten einführen; ich brauche die KollegInnen, natürlich die Schülerinnen und Schüler, und oft auch die Eltern.

Unterstützung durch Schulleitung und Schulaufsicht

Eine wichtige Voraussetzung ist die aktive Unterstützung durch die übergeordneten Instanzen: Wenn meine Direktorin meine Ideen gut findet und mir Freiraum gibt, lassen sich diese Ideen einfacher umsetzen, als wenn ich es ohne ihre Unterstützung oder gar gegen ihren Widerstand tun muss. Wenn dann auch noch die jeweilige Schulaufsicht neue Ideen unterstützt, gibt es institutionell nicht so viele Hindernisse. Dann können zunächst kleinere Initiativen wachsen und später dauerhaft verankert werden, um andere Initiativen erweitert und idealerweise vernetzt werden.

 

Fortbildung/Weiterbildung des Kollegiums – darüber informieren, was ein Gesamtsprachencurriculum ist

Genauso wie ich mich selbst in die Materie des Gesamtsprachencurriculums einlesen musste, ist eine Fort- und Weiterbildung der interessierten KollegInnen hilfreich, und zumindest eine allgemeine Einführung sollte für das gesamte Kollegium stattfinden. Damit überzeugt man nicht sofort alle (und manche auch nie...), aber man hat so die Gelegenheit, weitere KollegInnen für die Sache zu begeistern.

Kommunikation in die Schulöffentlichkeit (Schulkollegium, SchülerInnen, Eltern)

Schulöffentlichkeit, Schulträgerverein, Eltern – alle sollten informiert sein und mit ins Boot geholt werden. Viele der Projekte, von denen hier berichtet wird, haben zum Beispiel beste Erfahrungen mit dem Thema „Essen“ gemacht: Zu Beginn oder zum Abschluss einer Einheit beteiligen sich ganze Familien mit großem Engagement an gemeinsamen Sprachencafés und Sprachenbuffets. Wenn es darum geht, Sprachenprojekte zu unterstützen, besorgen sie Berge von schmackhaftem Essen. Offenbar ist gemeinsames Essen eine gute Gelegenheit für den Abbau von Vorurteilen und Stereotypen und hat in allen Fällen dazu geführt, dass die jeweiligen Gruppen, die dieses mehrsprachige kulinarische Miteinander initiiert und organisiert haben, zusammenwachsen und weitere Aktivitäten planen. Am allerwichtigsten ist es natürlich, die Schülerinnen und Schüler von den Ideen zu begeistern. Wenn sie mitmachen wollen, Teil der Initiative sein wollen, weil sie diese sinnvoll finden, weil sie ihnen Spaß macht, weil sie das Gefühl haben, das ist etwas für sie – dann ist es nicht mehr so schwierig, Eltern ebenfalls zu überzeugen.

Günstiger Zeitpunkt des Beginns und der Vorstellung

Ein Gelingensfaktor scheint der Zeitpunkt zu sein: Wenn ohnehin Reformen anstehen, Aufbruchstimmung herrscht und einige Neuerungen gut angekommen sind, ist es einfacher, auch noch etwas Gesamtsprachencurriculares vorzustellen, als wenn gerade Niedergeschlagenheit wegen des Gefühls der unnötigen Überforderung herrscht und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren, nicht sehr groß ist.

Zum Schluss

Alle Projekte, von denen auf dieser Webseite die Rede ist, konnten auf mehrere der hier genannten Gelingensbedingungen vertrauen. Wir wünschen Ihnen guten Erfolg bei der Umsetzung Ihrer eigenen gesamtsprachencurricularen Ideen und Initiativen. Gerne melden Sie sich bei jemandem aus dem PlurCur-Team, wenn Sie Fragen haben.