Aktuelles
Workshop, 2.-3. Juni 2015
Am 2. - 3. Juni fand in Graz der Abschlussworkshop unseres Projekts statt, zu welchem Gäste aus 30 Mitgliedsstaaten des EFSZ angereist waren. Ziel des Workshops war es, dass sich die Teilnehmenden durch spezielle Aktivitäten ein vertieftes Verständnis und Wissen unseres Ansatzes zur Förderung von Sachfachpluriliteralität aneignen, um unseren Ansatz in den Zielländern zu verbreiten.
Gemeinsam erstellten die anwesenden Lehrenden, Lehrerfort- und WeiterbildnerInnen sowie LehrplanspezialistInnen dazu eine jeweils leicht verständliche Fassung der unserem Ansatz zugrundeliegenden fünf Lehr- und Lernprinzipien, um interessierten Lehrenden aus den Zielländern den Zugang zu unserem Modell zu erleichtern. Die von den Teilnehmenden erstellten Fassungen werden direkt neben unseren eigenen Erläuterungen auf der Webseite stehen, um LeserInnen ein multiperspektivistisches Leseerlebnis und damit auch ein vertieftes Textverständnis zu ermöglichen. Die Teilnehmenden haben zudem ein FAQ für unsere Webseite verfasst, in welchem gängige Fragen von Lehrenden antizipiert und beantwortet werden. Sowohl unsere Gäste als auch die Teammitglieder waren von der produktiven und kreativen Atmosphäre und dem herzlichen Miteinander sehr angetan, oder wie es eine Teilnehmerin aus Irland formuliert hat: „I haven’t felt this inspired since College.”
Präsentation
14. - 16. Mai 2015
"Súčasné výzvy cudzojazyčného vzdelávania na Slovensku: ako ďalej?" /
"Défis contemporains sur l´enseignement des langues étrangères en Slovaquie: comment poursuivre?"
Konferenz unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Sport der Slowakei
Veranstaltungsorg: Nitra, Slowakei
Organisation: Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Sport der Slowakei, Bratislava ; SlovakEdu, o.z., Nitra; National Pedagogical Institute, Bratislava ; Faculty of Arts, Universität Prešov ; Faculty of Education, Constantine the Philosopher Universität Nitra
Kontakt vor Ort: Prof. Pokrivcakova, wissenschaftliche Leitung und Organisation
EFSZ-Experte: Kevin Schuck, Teammitglied des EFSZ-Projekts “Literacies through CLIL” (2012-2015)
Konferenzwebseite
Expertentreffen, 19. - 20. März 2015
Informationen demnächst verfügbar
Projektarbeit 2014
2014 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für unser Projekt. Das Pluriliteracies Modell zur Schulung von sachfachlichen Diskurskompetenzen wurde mit der Unterstützung ausgewiesener Experten (Fremdsprachen- und Sachfachdidaktiker, Spracherwerbsforschung, Funktionelle Linguistik etc.) fertiggestellt und im Rahmen eines Netzwerktreffen bilingualen Sachfachlehrern und erfahrenen Seminarlehrern aus ganz Europa vorgestellt. Das Feedback war äußerst positiv und lieferte dem Projektteam wichtige Anregungen und Ideen zur weiteren Arbeit, vor allem im Hinblick auf die zu erstellenden Materialien und zur Unterrichtsgestaltung.
Unsere Projektmitglieder haben unser Modell in Plenarvorträgen auf einschlägigen internationalen Konferenzen in Europa, Lateinamerika und Asien und auf zahlreichen nationalen und regionalen Praxis-Workshops und Webinaren Experten und interessierten Lehrkräften vorgestellt.
Im Februar 2015 wird zudem ein Artikel mit dem Titel „A pluriliteracies approach to content and language integrated learning: developing learner progression in academic knowledge construction and meaning-making through an additional language.” in einer Spezialausgabe zum Thema CLIL des Journals Language, Culture and Curriculum in einer online- und Printversion veröffentlicht.
2015 wird sich das Projektteam vor allem der Erstellung des „E-Guide to Pluriliteracies“ widmen, einem interaktiven, web-basierten tool für Lehrkräfte. In einer Reihe von kurzen Prezis werden wir zentrale Elemente und unterrichtsrelevante Prinzipien unseres Modells anhand von Praxisbeispielen näher erläutern und u.a. Antworten auf folgende Fragen liefern:
1. Welche Kompetenzen oder Literacies benötigen Menschen im 21. Jahrhundert?
2. Was verbirgt sich hinter dem Begriff ‚pluriliteracies’? Worin liegt der Unterschied zum Kompetenzbegriff und welche Auswirkungen hat ein Pluriliteracies-Ansatz für die Konzeption bilingualen Sachfachunterrichts?
3. Wie lässt sich das Pluriliteracies-Modell im Untericht konkret anwenden?
4. Wie verhält sich das Modell zu didaktisch-methodischen Modellen wie dem 4Cs-Framework?
5. Wie lassen sich Literacies-Entwicklungsstränge denken und in verschiedenen Sachfächern konkret umsetzen.
6. Wie können bestehende Materialien und Unterrichtsentwürfe entsprechend angepasst werden?
Netzwerktreffen 2, 10. - 11. November 2014
Netzwerktreffen, 17. - 18. Juni 2014
Expertentreffen, 13. - 14. Jänner 2014
Während unseres zweiten Expertentreffens vom 13. bis 14. 1. 2014 hatten wir die Möglichkeit als Team das Verhältnis von dem von der Graz-Gruppe entwickelten Modell mit Entwicklungen im Bereich von CLIL, pädagogischer Linguistik und der europäischen Bildungspolitik zu klären. Dabei konnten wir herausarbeiten, wie die Unterteilung in Sprache und Inhalt im CLIL immer weniger tragfähig ist, da Sprache die Inhalte sozusagen konstruiert und somit nicht von ihnen getrennt werden kann. Somit gelangen wir zu einer der Stärken unseres Modells, das Sprache und Inhalt so integriert, dass ein “Lern-Raum” entsteht der mit der Diskurskompetenz im weitesten Sinne identifiziert werden kann: mehrsprachig, fach- und genrespezifisch und multi-modal. Damit trifft das Modell die neuesten Entwicklungen in der europäischen Bidlungspolitik mit der Ausweitung von “Sprache” auf alle Sprachen im Leben des Einzelnen, und dem Akzent auf der Entwicklung der Diskurskompetenz.
Während des Treffens konnten wir auch weitere Schritte im Projekt planen sowohl in Bezug auf dessen Beitrag zur allgemeinen Diskussion im Bereich von CLIL und pädagogischer Linguistik, als auch auf die praktische Anwendbarkeit des Modells für Lehrpersonen. Dieser praktische Aspekt wird uns vor allem bei dem nächsten Netwerktreffen im Juni beschäftigen, bei dem wir mit Hilfe von erfahrenen Lehrenden das Modell lehrerfreundlicher und anwendbarer machen werden.
Diskurskompetenzen und bilingualer Sachfachunterricht: Sprachen- und fächerübergreifende Kompetenzen für erfolgreiches Lernen
Seit dem ersten Expertentreffen (15. – 17. Januar 2013) hat es das Projekt erreicht, den angestrebten Qualitätsdialog zu initiieren, durch den Bilinguales Lernen (CLIL) über die Idee des erweiterten Fremdsprachenlernens hinaus entwickelt wird. Diese Entwicklung führt, über eine verstärkte Wahrnehmung des sprachlichen und vor allem diskursiven Elementes des Lernens, auf natürliche Weise zu einer Entwicklung von fachübergreifenden Diskurskompetenzen, die auf Englisch mit dem Konzept der literacy ausgedrückt werden. Um sich Kenntnisse wahrhaftig anzueignen, müssen Lerner die Fachsprache meistern um so die Information, die in der Sachfachsprache dargestellt wird zu verstehen und zu analysieren. In gleicher Weise ist es auch nötig, dass Lernende die Fähigkeit entwickeln, diese Kenntnisse durch die dem Kontext und Zweck angepasste Sprache auszudrücken, z. B. mithilfe der entsprechenden Fachsprache, durch digitale oder grafische Darstellungsformen, usw.
Bislang hatte CLIL sich schwer damit getan sich über die Sprachebene hinaus auf Darstellungsformen und die entsprechenden Diskurskompetenzen zu konzentrieren, sodass Lernende oft sprachlich kompetent sind, aber gleichzeitig einen Mangel an Fähigkeiten zur schriftlichen Darstellung von Kenntnissen aufweisen. Diese Schwierigkeit beschränkt sich nicht auf den Kontext des bilingualen Lernens, sondern betrifft Bildung im Allgemeinen, auch in der Muttersprache. In dem Masse, wie Lerner von der Grundschule über die weiterführende Schule zum Studium gelangen wird der Gegenstand des Lernens immer anspruchsvoller und komplexer, sodass es für Personen außerhalb der entsprechenden Diskursgemeinschaft zunehmend schwierig wird, Erklärungen rein sprachlich zu verstehen. Forschungsergebnisse zeigen, dass Sachfachlehrpersonen im Bereich der Sekundarstufe oft davon ausgehen, dass die Entwicklung der Schreibfähigkeiten Aufgabe der Sprachspezialisten ist, diese aber auf große Schwierigkeiten stoßen, wenn es darum geht Zusammenhänge auszudrücken, die für sie unbekannt sind. Dies führt dazu dass Lernende gerade dann, wenn sie am meisten Hilfe bei der Entwicklung der Diskurskompetenz bräuchten, wenig Hilfestellung erfahren.
Literacy, oder die Ausbildung der Diskurskompetenz, ist die Fähigkeit Sprache zweckgebunden und fachentsprechend zu benutzen, um dadurch fähig zu werden in die entsprechende Diskursgemeinschaften hinein zu wachsen und zu ihnen beizutragen. Dazu ist die qualifizierte Handhabung verschiedener primärer und sekundärer Diskursformen grundlegend. So wird die Verbindung zwischen Sprache und Lernen zu einer unabdingbaren Bedingung um die Kommunikationsfähigkeit des Einzelnen zu entwickeln. Ziel dieses Projektes ist deshalb Lehrpersonen aller Fachrichtungen zur Entwicklung der Diskurskompetenz der Lernenden zu befähigen.
Abgesehen von regelmäßigen Skype-Konferenzen zwischen den fünf Projektteilnehmern fand im Mai ein Netzwerktreffen statt, zu dem acht internationale Experten eingeladen wurden. Dieses Treffen stellte eine einmalige Gelegenheit für die dreizehn Teilnehmer dar, ihre Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Entwicklung von Diskurskompetenzen zu poolen, und führte zur gemeinsamen Erstellung eines grafischen Modells, das die Entwicklung von Pluriliteralität darstellt. So endet das erste Projektjahr planmäßig mit einem konkreten Modell, das in der nächsten Projektphase getestet und weiterentwickelt werden soll, sodass es zu einer praktischen Handreichung für Lehrpersonen werden kann, die sie bei der Planung von Lehrsequenzen zur Entwicklung von Diskurskompetenzen bei Lernenden unterstützt.
Netzwerktreffen, 28. - 29. Mai 2013
Im Rahmen des Netzwerktreffens entwickelten die Mitglieder des Teams in Zusammenarbeit mit führenden Experten aus verschiedenen Fachbereichen (Christiane Dalton-Puffer (A), Irina Hawker (GB), Gerrit Jan Koopman (NL), David Lasagabaster (SP) Ana Llinares (SP), Roy Lyster (CAN), Helmut Vollmer (GER), Rachel Whittaker (SP)) gemeinsam ein Modell zur Entwicklung von sachfachspezifischen Diskurskompetenzen („Pluriliteracies“).
Das Modell stellt dar, wie die Entwicklung von Fachwissen und kommunikativen Fertigkeiten und diskursiven Kompetenzen auf mehreren Ebenen (Genre, Style, Modalität, kommunikativer Kontext) konzipiert werden muss, um Schüler zu befähigen, Fachwissen und fachliche Zusammenhänge unter Berücksichtigung sachfachspezifischer Darstellungsformen adäquat auszudrücken.
Das Modell zeigt zudem, welche integrativen Lernprozesse zur Entwicklung von sachfachspezifischen Diskurskompetenzen („Pluriliteracies“) notwendig sind, und kann damit nicht nur einen wichtigen Beitrag leisten, um Lehrkräften und Entscheidungsträgern die Rolle von Sprache für den Aufbau von Fachwissen und sachfachlichen Kompetenzen zu verdeutlichen, sondern ihnen auch konkrete Hinweise zur Unterrichtsgestaltung und Lehrplanentwicklung zu geben.
Eine graphische Darstellung des Modells samt einer ausführlicheren, ersten Beschreibung wird in Kürze zur Verfügung gestellt.
Erstes Expertentreffen, 15. - 17. Jänner 2013
Wir arbeiten im Rahmen dieses Projektes an dem Entwurf und der Pilotierung eines interdisziplinären Entwicklungsmodells zum Lernen in mehr als einer Sprache.
Bei diesem Modell handelt es sich um einen Ansatz zur Schulung von akademischen Fertigkeiten, der sowohl auf die Entwicklung von Pluriliteracies als auch auf die Förderung fachspezifischer Kommunikationsfähigkeit (meaning making) abzielt.
Die Schulung der Fähigkeit, fachspezifische Inhalte adäquat auszudrücken, ist ein dynamischer, iterativer Prozess, der auf der Progression von akademischen Fertigkeiten (Sprechen, Schreiben, Hören und Lesen) fußt.
Solche Progressionen, sind abhängig von der Schaffung einer entsprechenden Lernumgebung, welche die Entwicklung von fachspezifischen Kommunikationsfähigkeit in verschiedenen Sprachen und Fächern begünstigt. Diese Progression, die bislang noch nicht als solche existiert, verläuft unserer Überzeugung nach entlang sogenannter Wissenspfade, und lässt sich in Form von speziell aufeinander abgestimmten Textsorten und Genres und entsprechenden Aufgabenformaten und Unterstützungssystemen (Scaffolding) realisieren. Ein derartiges Vorgehen ermöglicht eine gesteigerte Genre- und Strategiebewusstheit, die wiederum die Automatisierung entsprechenden Fertigkeiten und Teilprozesse begünstigt und letztlich zur Verbesserung auf Performanzebene führt.
Unser Ansatz ist inklusiv, da er alle Lerner zur fächer-, sprachen- und kulturübergreifenden Bedeutungsaushandlung befähigt.