Plurilinguale Bildung: Art des Unterrichts, nicht unbedingt auf Sprachunterricht beschränkt, dessen Ziel es ist, das Bewusstsein für das jeweils individuelle Sprachrepertoire zu steigern, dessen Wert zu unterstreichen und dieses Repertoire zu erweitern durch das Unterrichten in weniger verbreiteten oder nicht vertrauten Sprachen. Plurilinguale Bildung zielt außerdem auf das wachsende Verständnis für den sozialen und kulturellen Wert von Sprachenvielfalt ab um sprachliches ‚goodwill’ zu garantieren und interkulturelle Kompetenzen aufzubauen. (Language Policy Division (2007), Guide for the development of language education policies in Europe - from linguistic diversity to plurilingual education. Main Version. Council of Europe. Strasbourg, 116). [Übersetzung ins Deutsche von Franziska Plathner]
Plurilinguale Bildung: Art des Unterrichts, nicht unbedingt auf Sprachunterricht beschränkt, dessen Ziel es ist, das Bewusstsein für das jeweils individuelle Sprachrepertoire zu steigern, dessen Wert zu unterstreichen und dieses Repertoire zu erweitern durch das Unterrichten in weniger verbreiteten oder nicht vertrauten Sprachen. Plurilinguale Bildung zielt außerdem auf das wachsende Verständnis für den sozialen und kulturellen Wert von Sprachenvielfalt ab um sprachliches ‚goodwill’ zu garantieren und interkulturelle Kompetenzen aufzubauen. (Language Policy Division (2007), Guide for the development of language education policies in Europe - from linguistic diversity to plurilingual education. Main Version. Council of Europe. Strasbourg, 116). [Übersetzung ins Deutsche von Franziska Plathner] "Plurilinguale Bildung meint im eigentlichen Sinne die Verwendung zweier oder mehrerer Sprachen im curricularen Kontext (Freeman, 1998, 2).
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Nach Hornberger (1991) ist ein Modell plurilingualer Bildung das Bereicherungsmodell. Die Programme des Bereicherungsmodells streben eine allgemeine Förderung von Minderheitensprachen, Sprachbewusstsein und additivem Plurilingualismus nicht nur bei SprecherInnen der Minderheitensprache, sondern auch bei SprecherInnen der Mehrheits¬sprache an. Die von der/den offiziellen Landessprache(n) abweichenden Sprachen werden bei diesem Modelltyp als Ressourcen gesehen, die zum Pluralismus in der Schule und Gesellschaft beitragen. Dieses Modell plurilingualer Bildung verfolgt den pädagogischen Ansatz der Inklusion (oder Inklusive Pädagogik), deren Ziel die Wertschätzung von Diversität und die Akzeptanz von Heterogenität in der Bildung und Erziehung ist und bei der sich der Unterricht an den Bedürfnissen und Besonderheiten seiner SchülerInnen orientiert (Couillaud/Kahn, 1989). Damit einher geht die volle Akzeptanz der Sprachenvielfalt in der Schule.
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Quellen: Couillaud, Xavier & Kahn, Verity Saifullah (1989): Das «Childrens’s Language Project». In Reich, Hans H. (Hg.): Migration – Bildungspolitik – Pädagogik. Essen/Landau: alfa; Freeman, Rebecca (1998): Bilingual education and social change. Clevedon [u.a.]: Multilingual Matters; Hornberger, Nancy (1991): Extending enrichment bilingual education: Revisiting typologies and redirecting policy. In García, Ofelia (Hg.), Bilingual Education: Focusschrift in Honor of Joshua A. Fishman on the Occasion of his 65th Birthday, 215-234. Philadelphia: John Benjamins Publishers. [Kommentar erstellt von Franziska Plathner]"
"Die plurilinguale Perspektive kann einige Antworten auf manche Probleme bieten: sie versteht und akzeptiert die Vielfalt aller Sprecher; ein Grundsatz plurilingualer Bildung ist es, dass die Handhabungen von mehrsprachigen Repertoires und deren Entwicklung differenziert werden sollten. Es sind Techniken zur Vermittlung sprachlicher Varietäten verfügbar, bei denen es sich nicht um exklusive Angebote handelt, sondern die (beispielsweise zeitlich) angepasst werden können und daher übertragbar sind. Von diesem Standpunkt aus kann es plurilinguale Bildung beiden, Mehrheiten und Minderheiten, ermöglichen ein besseres Verständnis für die Beschaffenheit ihrer Beziehungen und ihrer eigenen Ziele zu haben. (Language Policy Division (2007), Guide for the development of language education policies in Europe - from linguistic diversity to plurilingual education. Main Version. Council of Europe. Strasbourg, 71). [Übersetzung ins Deutsche von Franziska Plathner]
Es wird der Anspruch gestellt, dass es der Zweck plurilingualer Bildung ist, die Sprachfähigkeiten und sprachlichen Repertoires von Sprechern auszubilden. (Language Policy Division (2007), Guide for the development of language education policies in Europe - from linguistic diversity to plurilingual education. Main Version. Council of Europe. Strasbourg, 12). [Übersetzung ins Deutsche von Franziska Plathner]
Plurilinguale Bildung bezieht sich auf alle Tätigkeiten, curriculare oder außercurriculare jeglicher Art, die es anstreben die Sprachkompetenz und das individuelle Sprachrepertoire eines Sprechers zu fördern und weiterzuentwickeln, von den ersten Schultagen an über das ganze Leben hinweg. Bildung für Plurilingualismus bezieht sich auf plurilinguale Bildung (z.B. Unterricht von National-, Fremd- und Regionalsprachen), welche beabsichtigen Mehrsprachigkeitskompetenz zu entwickeln. Es wurde festgestellt, dass plurilinguale Bildung auch durch Aktivitäten erreicht werden kann, die prinzipiell für die Steigerung des Bewusstseins für Sprachenvielfalt entwickelt wurden, die aber nicht auf das Unterrichten dieser Sprachen abzielen, und die daher keinen Sprachunterricht im eigentlichen Sinne darstellen. (Language Policy Division (2007), Guide for the development of language education policies in Europe - from linguistic diversity to plurilingual education. Main Version. Council of Europe. Strasbourg, 18). [Übersetzung ins Deutsche von Franziska Plathner]"
Begriff auf Englisch:
plurilingual education
“Plurilingual education: manner of teaching, not necessarily restricted to language teaching, which aims to raise awareness of each individual’s language repertoire, to emphasise its worth and to extend this repertoire by teaching lesser used or unfamiliar languages. Plurilingual education also aims to increase understanding of the social and cultural value of linguistic diversity in order to ensure linguistic goodwill and to develop intercultural competence [...].” (Language Policy Division (2007), Guide for the development of language education policies in Europe ‐ from linguistic diversity to plurilingual education. Main Version. Council of Europe. Strasbourg, p. 116)