Kommentar
Transversale Sprachkompetenzen, manchmal auch Kompetenzen des 21ten Jahrhunderts oder übertragbare Kompetenzen bezeichnet, werden in Blase 6 von Abbildung 1 erwähnt. Die oben zitierten Auszüge aus dem RFCDC behandeln jedoch unterschiedliche Aspekte von Sprache und Kommunikation, die nicht in der Mindmap in Abbildung 2 enthalten sind. Die Auszüge heben hervor, dass Sprache und Kommunikation integrale Bestandteile des menschlichen Verhaltens sind und von tieferen Werten und Haltungen bestimmt werden, wie z. B. Respekt für andere, die Bereitschaft, andere Kulturen zu akzeptieren und sich auf sie einzulassen, und die Bereitschaft, auch Meinungen anzuhören, mit denen man vielleicht nicht einverstanden ist. Diese "transversalen Kompetenzen" sind sowohl innerhalb als auch außerhalb des Bildungsbereichs von wesentlicher Bedeutung, insbesondere jetzt, da junge Menschen so viel Kommunikation über soziale Medien und Meinungen und Informationen ausgesetzt sind, die von inspirierend bis gefährlich reichen.
Diese Kompetenzen werden möglicherweise nicht immer als wesentlich für das Erlernen neuer Informationen und Konzepte oder die Vorbereitung gut geschriebener Arbeiten zu einem bestimmten Thema, z. B. in Naturwissenschaften oder Geografie, angesehen. Solche transversalen Kompetenzen sind jedoch wesentlich für den Lernprozess und die Art und Weise, wie Lernende miteinander und mit Lehrpersonen kommunizieren. Sprachsensibilität ist ein entscheidender Faktor für die Art und Weise, wie Lehrpersonen mit den Lernenden sprechen und interagieren, wie sie Fragen stellen, Feedback geben usw. Ebenso wichtig ist es, dass die Lernenden einen sprachsensiblen Umgang miteinander und mit dem Schulpersonal erlernen und - was noch wichtiger ist - die Werte und Haltungen entwickeln, die einer sprachsensiblen Interaktion zugrunde liegen.
Eine Möglichkeit, transversale Kompetenzen wie die in den obigen Auszügen aus dem RFCDC beim Lehren und Lernen anzusprechen, besteht darin, jede Unterrichtsstunde im Rahmen des Lehrplans als eine Gelegenheit für Lehrpersonen und für Lernende zu betrachten, sprachsensibles "kommunikatives Verhalten" zu üben, und die Lernenden aufzufordern, dieses Modell wahrzunehmen und zu befolgen. So kann eine Lehrkraft beispielsweise die Lernenden auffordern, ihre Gedanken und Meinungen zu einem Thema auf "demokratische" Weise zu äußern und sie dabei anleiten, eine angemessene und respektvolle Sprache zu verwenden. Die Lehrpersonen und die anderen Lernenden sollten dann den geäußerten Meinungen respektvoll zuhören und eine geeignete Sprache wählen, um zu antworten, zuzustimmen oder zu widersprechen. Im Rahmen einer Aktivität zum Thema Körpersprache und Tonfall könnten die Lernenden aufgefordert werden, Videoclips zu kommentieren, in denen Körpersprache und/oder Tonfall verwendet werden, um bestimmte Botschaften zu vermitteln.
In Band 3 des RFCDC (Leitfaden zur Umsetzung, insbesondere auf den Seiten 259-50) werden Hinweise gegeben, wie Lehrpersonen zur Entwicklung dieser transversalen Kompetenzen beitragen können.