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NANO: Schüler |
MICRO: Unterricht |
MESO: Schule |
MACRO: System |
1. Sprachen sprechen
Operativer Ansatz |
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FÜR |
- Korrektheit (Normen, Variationen, Sprachregister)
- Metalinguistische Kompetenzen
- Flexible Mehrsprachenkompetenzen |
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DURCH |
- Diskursfähigkeit, reflexive Kompetenzen
- Mit den Anderen lernen |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Escape game
Die SchülerInnen erstellen ein Abenteuerspiel, in dem die SpielerInnen gemeinsam ein Rätsel in Sprachen und Wissenschaft lösen müssen, um einen Raum zu verlassen. Sie haben dazu eine Stunde Zeit!
Dieses Spiel, das Partnerschulen und Eltern zur Verfügung gestellt wird, kombiniert Hör- und Leseverstehen. |
Beispiel 2: Partnerarbeit auf Arabisch
Der Unterricht erfolgt in zwei Schritten:
- SchülerInnen entdecken authentisches Material zum Thema Umwelt aus zwei Fallstudien in der arabischen Welt;
- SchülerInnen arbeiten in Tandems und nehmen dazu gemeinsam und eigenständig einen Audiokommentar auf.
Collège Lucie Aubrac, Courbevoie/Frankreich
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Beispiel 3: mehrsprachige Schilder – Malta
Sprachkompetenzen entwickeln bedeutet auch, alle in einer Schule angebotenen Sprachen zu zeigen. Mehrsprachige Schulschilder helfen, Sprachen in die Schullandschaft zu integrieren und SchülerInnen zu motivieren.
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FÜR |
- Strategien im Hör- und Leseverstehen / in der mündlichen und schriftlichen Kommunikation
- Zwischensprachliche / interlinguistische Kompetenzen (Interkomprehension)
- Crosslinguistic skills (intercomprehension)
- Pluriliterarität |
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DURCH |
- Multimodale, digitale Kompetenzen
- Sinn und Motivation |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Persönliche Alphabetsliste
Jede/r SchülerIn erstellt eine Liste von Wörtern und Ausdrücken in mindestens zwei Sprachen (Schulsprache, Familiensprachen, Fremd- oder Regionalsprachen usw.), die er/sie in der Schule verwendet (Unterrichtsanweisungen, fachspezifisches Vokabular, Kommunikation von der Schule etc.). |
Beispiel 2: Team-Teaching
Dank Team-Teaching wurde den SchülerInnen die Möglichkeit geboten, verschiedene Denkmäler im Kunstgeschichte- und Englischunterricht zu präsentieren, indem sie an der Synchronisierung von Videos arbeiteten. Sie konnten Kompetenzen in Sprache und Kunstgeschichte erwerben. |
Beispiel 3: Kommunikation in allen Fächern
Beim Lernen spielt die Sprache eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund sollten alle Lehrkräfte KommunikationsexpertInnen werden. Dies umfasst nicht nur die sprachliche Dimension jedes Fachs, sondern auch die Entwicklung der Fähigkeit, SchülerInnen bei der Kommunikation zu helfen, oder etwa die Fähigkeit, einen kompletten Kommunikationsplan für ein Projekt aufzustellen. Zwei Mittel könnten dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen: die Förderung von CLIL-Unterricht und die Entwicklung von Schulaustauschprogrammen, bei denen alle Fächern miteinbezogen werden.
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FÜR |
- Schulsprache(n) und Fächersprachen
- Schulkodex und Heimsprachen |
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DURCH |
- Freundliches Schulklima
- Selbstschätzung, Selbstwertgefühl |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Sozialer Zusammenhalt durch Sprachen
In dieser Schule, in der die Hälfte der Schüler polnisch ist, wird die sprachliche Dimension jetzt bei allen Bildungsaktivitäten (Kurse, Projekte, Mobilität, Kulturveranstaltungen usw.) und in der zweisprachigen Kommunikation der Schule berücksichtigt. Die Entwicklung der Schulkommunikation in allen Sprachen der Schulgemeinschaft trägt zum sozialen Zusammenhalt bei.
Lituanie/Sekundarschule für SchülerInnen der polnischen Minderheit in Vilnius, Litauen
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Beispiel 2: Europatag
Dank Vernetzung, Vermittlung von Ressourcen und Expertenunterstützung zielt dieses Experiment darauf ab, für den Standort Sartrouville fächerübergreifende Interaktion zu entwickeln und die Verbindung zwischen Collège-Lycée im Kontext kultureller Offenheit zu fördern. Dieser Tag zielt darauf ab, die sprachliche Vielfalt in Workshops sichtbar zu machen, in denen u.a. ein interkulturelles Angebot rund um europäische Bräuche, die arabisch-andalusische Kultur oder eine Einführung in die rumänische Sprache vorgestellt werden.
Lycée Evariste Gallois, Sartrouville, Frankreich
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Beispiel 3: Die Wände vom Klassenzimmer nutzen für eine langfristige Kommunikation
In Sprachunterrichtsraum kann man Werte ausdrücken, Mitteilungen austauschen und mit den SchülerInnen kommunizieren. Die Kommunikation an den Wänden des Klassenzimmers kann Grammatikregeln oder thematische Vokabeln enthalten, die sich entsprechend der Unterrichtsziele entwickeln. Viel interessanter ist es jedoch oft, die Wände für eine langfristige Kommunikation zu nutzen, zum Beispiel durch Sprichwörter, Zitate oder Ermutigungen.
In einem Klassenzimmer für Englisch in Montenegro
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FÜR |
- Mehrsprachiges und multikulturelles Repertoire als globales Sprachsystem |
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DURCH |
- Mahrsprachige Kompetenzen
- Gefühl sprachlicher Geborgenheit |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Eurosprachen
Um den Kontakt der SchülerInnen mit allen an der Schule unterrichteten Sprachen zu verbessern, hat diese Schule in Zusammenarbeit mit einer Universität eine Stunde dreisprachigen Unterricht (Deutsch, Englisch, Spanisch) für interkulturelle Mediationsaktivitäten und für ein mehrsprachiges Wikiradio angeboten. Dieser Ansatz fördert das Sprachbewusstsein aller: SchülerInnen und Lehrkräfte.
Lycée Victor et Hélène Basch, Rennes, Frankreich
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Beispiel 2: Sprachodyssee
Realisierung eines gemeinsamen künstlerischen und sprachlichen Projekts der Französisch als Zweitsprache-Studierenden für eine Ausstellung, die während der "Europäischen Tage des Kulturerbes" präsentiert wurde. Das Projekt zielt darauf ab, im lexikalischen Bereich der Reise zu arbeiten und anschließend Übersetzungen in die Heimsprachen aller allophonen SchülerInnen (Englisch, Deutsch, Spanisch, Polnisch, Italienisch, Türkisch, Arabisch, Tamilisch, Albanisch, Russisch, Japanisch, Katalanisch, Chinesisch, Griechisch, Portugiesisch usw.) zu erstellen.
Collège international de l’esplanade, Straßburg, Frankreich
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Beispiel 3: Identitäten
Eine Fremdsprache zu erlernen bedeutet, seine Identität zu erweitern. Es wird häufig empfohlen, Masken, Maskottchen, Marionetten oder sogar neue Namen zu verwenden, um jungen Lernenden dabei zu helfen, in eine neue Kultur einzutauchen. Diese Distanzierung erleichtert den Sprachvergleich und die Entwicklung eines globalen Sprachbewusstseins.
Das Schreiben und Sprechen von Texten für andere Personen wie bei Audio-Guides oder etwa beim Geschichtenerzählen mit Augmented Reality kann für ältere Lernende dieselbe Funktion haben.
Dieses Sprachbewusstsein sollte dann auf andere Fächer wie Literatur, Sport, Wissenschaften usw. übertragen werden.
Primary school in Greece/ Sekundarschule in Frankreich
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2. Sprachen aufwerten
Ethischer Ansatz |
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FÜR |
- Gegenüber Herkunfts- und Minderheitssprachen
- Gegenüber Fremd- und Schulsprachen |
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DURCH |
- Sprachenaufmerksamkeit und Lust auf Sprachen
- Verantwortung, Zugehörigkeitsgefühl, Eigeninitiative |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Zusammenführung
Durch die Zusammenführung zahlreicher bisher isolierter Aktionen in Sprachenfächern (z. B. E-Twinning-Projekt, Eurolingua-Wettbewerb, Schulaustausch) und durch eine gezielte Entscheidung, welche Kursinhalte in welcher Sprache unterrichtet werden, hat dieses Gymnasium alle Beteiligten in Bezug auf die Vielfalt der Sprachen und Kulturen verantwortlich mit einbezogen.
Seebacher Gymnasium, Graz, Österreich
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Beispiel 2: Diversität
Sprachliche Vielfalt ist für alle SchülerInnen ein Pluspunkt und eine Quelle der Bereicherung. Lehrende können sich auf diesen Ansatz stützen, um:
- alle SchülerInnen in die Lage zu versetzen, sich dieser Vielfalt bewusst zu werden;
- in der Schule die von den Kindern gesprochenen Sprachen zu fördern, und ihnen so zu zeigen, dass sie in ihrer Identität anerkannt werden;
- die Erfahrungen aus der Begegnung mit Formen des Andersseins zu nutzen;
- den Eltern die Bedeutung dieser sprachlichen Offenheit näher zu bringen.
https://www.coe.int/en/web/autobiography-intercultural-encounters
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Beispiel 3: Das Galerieprinzip – Bewegung als Zugang zur Sprache
Das Prinzip der Galerie besteht darin, alle Wände des Klassenzimmers zur Ausstellung von Dokumenten zu nutzen. Auf diese Weise kommt nicht das Dokument zum/r sitzenden SchülerIn, sondern die SchülerInnen stehen auf und gehen durch das Klassenzimmer, um die Arbeitsdokumente zu entdecken. Dies funktioniert beispielsweise sehr gut, wenn das Medium ein Film ist, bei dem die Lehrkraft im gesamten Klassenzimmer Standbilder aufhängt. Der/die SchülerIn wählt dann einen eigenen Weg, um die Bilder zu entdecken und die Handlung des Films zu rekonstruieren. Es funktioniert auch mit den Sätzen eines Textes, Pressetiteln, Karikaturen oder Bildern, die sich auf dasselbe Thema beziehen. Jedes Mal setzen sich die SchülerInnen in Bewegung, um den Sinn zu rekonstruieren. Die Aufgabe kann in Gruppen durchgeführt werden, was zu Diskussionen führt. Es ist wichtig, dass die Lehrkraft den SchülerInnen erklärt, dass Bewegung den Lernprozess fördert, so dass die SchülerInnen sich bewusst werden, dass sie durch das Erlernen einer Sprache zu BotschafterInnen werden, die ihre Fähigkeiten nutzen und mit anderen teilen sollen.
Pictures from the short film Kunstgriff
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FÜR |
- Sprachenprofile validieren, zertifizieren
- Mehrsprachenrepertoires anerkennen |
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DURCH |
- Zielorientierte Bewertung: lernorientierte Bewertung, Bewertung als Lernprozess oder Bewertung des Erlernten
- Selbstwertgefühl und Gerechtigkeitsgefühl |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Bookmark and dictogloss
Das Prinzip des Lesezeichens besteht darin, die SchülerInnen nach einer langen Lektüre zu bitten, ein Lesezeichen zu erstellen. Das Lesestück wird validiert, wenn andere SchülerInnen anhand des Lesezeichen den gelesenen Text erkennen. Das Prinzip des Dictogloss besteht darin, den SchülerInnen mehrmals eine Geschichte vorzulesen und sie zu bitten, diese basierend auf ihren Notizen in einer Gruppe nachzuerzählen. Die Lernleistung besteht darin, dass die SchülerInnen den Textinhalt mithilfe ihrer Mitschrift präsentieren und besprechen.
Foto – Lycée Pasteur, Besançon, Frankreich
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Beispiel 2: Sprachenzertifizierungen
Sprachendiplome spielen eine entscheidende Rolle in der Motivation der SchülerInnen und der Aufwertung von Teilerfolgen. In Frankreich gibt es seit 2005 drei Zertifizierungen in Fremdsprachen. Sie betreffen unterschiedliche Zielgruppen je nach Sprache. Die SchülerInnen legen mündliche und schriftliche Prüfungen ab.
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Beispiel 3: Sprachendiplom für Mobilität – Durrës – Albanien
Mehr als in jedem anderen Fach spielt die Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle beim Sprachenlernen und bei der Validierung der Kompetenzniveaus. Eine Gruppe von LernerInnen auf B2-Niveau der Alliance Française in Durrës plant hier, ihr Studium im Ausland fortzusetzen und bereitet dafür gemeinsam das DELF / DALF vor.
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FÜR |
- Chancengleichheit durch Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und der kollektiven Ziele
- Auswirkungen von Schulprojekten und -strukturen |
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DURCH |
- Sichere Sprachenumgebung
- Respekt und Vertrauen Erwachsenen gegenüber
- Chancengleichheit |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Erarbeitung und Publikation eines Projekts
Ausgehend vom Lernbedarf der SchülerInnen und dem Wunsch der Schulleitung, den Lernenden Literaturwissenschaft näherzubringen, hat diese Schule eine eigene Schulpolitik entwickelt, indem sie Sprachen in den Mittelpunkt des Lernens stellt. Das Team hat einen literarischen Bildungsweg entwickelt, der vom kreativen Schreiben bis zum Veröffentlichen und Verkauf einer Sammlung reicht.
Lycée des Sept Mares, Maurepas, Frankreich
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Beispiel 2: Sprachenwoche
Während dieser nationalen Veranstaltung organisierte die Schule Sprachenworkshops in bisher noch nicht unterrichteten Sprachen, ein europäisches Essen und ein Finale des von den Schülern der 9. Klasse im Rahmen eines fächerübergreifenden Projekts "Die Europäische Union, ein Raum der Einheit und Vielfalt" in vier Sprachen entwickelten Spiels.
Collège Henri Matisse, Linselles, Frankreich
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Beispiel 3: eine gemeinsame Sprachenvision
Die Festlegung einer Schulsprachenpolitik setzt voraus, dass das gesamte Team die gleiche Vorstellung von der Rolle von Sprachen in der Bildung teilt. Das hier vereinfachte Diagramm enthält einige wichtige Punkte, die sowohl im Team als auch mit den Lernenden Gegenstand der Überlegung sein sollten. Diese Arbeit sollte zu einem gesamten Schulsprachenplan führen.
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FÜR |
- Gegen Sprachenhierarchien
- Verbindung von Bildungsmöglichkeiten und Bildungsnachfrage im Bereich der Sprachen
- Hohe Ausbildungsstandards sichern |
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DURCH |
- Nach Vielfalt orientierte Bildungswege
- Verantwortungsbewusstsein |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Synergies
Diese Schule hat die Vielfalt der SchülerInnenprofile genutzt, um eine gemeinsame Sprachenkultur zu entwickeln und die Vielfalt der unterrichteten Sprachen zu stärken. Dazu nutzte die Schule die Mobilitätsprojekte, die kulturellen Räume, die verschiedenen Klassen und die spezifischen Schullaufbahnen, insbesondere in einer amerikanischen internationalen Klasse und einer Förderklasse für allophone SchülerInnen. Es geht darum, jede(n) SchülerIn durch die Vielfalt der vorhandenen Profile zu stärken. Das Projekt hat die Erweiterung des Sprachenangebots durch die Einführung der Fremdsprache Türkisch ermöglicht.
Collège Vauban, Belfort, Frankreich
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Beispiel 2: Stärkung des neusprachlichen Studienzweiges
Im Lycée arbeiten Russisch- und Japanisch-Lehrkräfte gemeinsam mit den Englisch-, Spanisch- und Deutsch-KollegInnen, um die Sprachengemeinschaft an der Schule zu fördern. Das Projekt wurde auf andere Fächer (Französisch, Geschichte, Geographie, Mathematik) ausgedehnt. Das Projekt zur Stärkung des neusprachlichen Zweiges erstreckt sich auf die gesamten 10. Klassen, die von zukünftigen LinguistInnen und LiteraturwissenschafterInnen besucht werden.
Lycée des Sept Mares, Maurepas, France
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Beispiel 3: Planungstool
Um die Sprachenvielfalt zu bewahren, müssen alle Sprachen wertgeschätzt und Ansätze, Organisationen, Projekte und Strategien diversifiziert werden. Hier ist ein Beispiel für ein Planungstool, das dieses Ziel ansteuert.
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3. Interkulturelle Erfahrungen berücksichtigen
Erfahrungsansatz |
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FÜR |
- Tandemarbeit mit Schulpartnern
- Immersiver, interkultureller Sprachengebrauch; Sprachen durch Mobilität, Immersion und interkulturelle Mediation lernen |
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DURCH |
- Interkulturelle Kompetenzen
- Demokratische Kultur, Sinn für Alterität |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Rucksackbibliothek
Die SchülerInnen bringen einen Rucksack mit, der Bücher enthält. Sie wählen eines aus, das sie lesen möchten, und ersetzen es durch eines ihrer eigenen Bücher. Sie bringen den Rucksack dann zur Schule, damit er einem/r anderen SchülerIn übergeben werden kann. Dieser Ansatz fördert den kulturellen Austausch zwischen SchülerInnen und Familien. Dieses Prinzip funktioniert auch mit ausländischen Partnern.
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Beispiel 2: FremdsprachenassistentInnen
SprachassistentInnen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Sprachenlernumgebungen. Das Programm der FremdsprachenassistentInnen in Frankreich z.B. betrifft 4.500 junge Menschen aus 60 Ländern und 15 Sprachengebieten, die den Unterricht von Sprachen und Kulturen in Schulen und Hochschulen unterstützen. Zwischen 1. Oktober und 30. April unterrichten sie unter der Anleitung einer für sie zuständigen Lehrkraft. Ihr Einsatz an der Schule eignet sich besonders für Projekte mit SchülerInnen und dem Lehrerkollegium.
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Beispiel 3: Collaborative learning – Aarhus, Dänemark
Mit den Anderen lernen ist das Herzstück der pädagogischen Praxis in Dänemark. Die Haltung der Lehrkräfte, die Organisation der Klassenräume, die Wahl des Schulmobiliars, die Verwendung mobiler digitaler Tools und die Priorität, die dem projektbasierten Ansatz eingeräumt wird, nähren eine kollaborative Kultur von der Grundschule bis zur Ausbildung der StudentInnen und zukünftigen Lehrkräfte. Lernen und Lehren sind so fest in der Forschungslogik verankert, dass die Zusammenarbeit der Akteure entsteht und junge Menschen ausgebildet werden, die zur sozialen und beruflichen Integration befähigt sind. Diese Pädagogik ist besonders relevant für das Lehren und Lernen moderner Sprachen.
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FÜR |
- Sprachen lernen durch Kunst: Musik, Literatur, Malerei, Fotografie, usw. |
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DURCH |
- Kunst- und Kulturerziehung
- Transzendenz, Selbstüberwindung |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Flußbiographie
Das Prinzip ist, mehrsprachige, interkulturelle und interdisziplinäre Schätze entlang eines Flusses zu entdecken und in allen Unterrichtseinheiten einen sprach- und kultursensiblen Ansatz zu entwickeln.
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Beispiel 2: Kulturerbe und Mehrsprachigkeit
Ziel ist es, die SchülerInnen auf das Erbe von Carcassonne aufmerksam zu machen. Im Rahmen der Europäischen Kulturerbetage werden unter Anleitung von "zweisprachigen BegleitschülerInnen" von SchülerInnen geführte Besuche angeboten.
Carcassone, Frankreich
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Beispiel 3: Im tiefen Wald
Der Wald ist das Traumtheater für Lernen und Bildung. Der Wald ist in vielen Kulturen ein starkes Motiv, das in Literatur, Malerei, Musik und Traditionen oft vorkommt. Es ist aber auch ein besonders guter Ort, um Mathematik und Naturwissenschaften, insbesondere Biologie, Ökologie, Ökonomie usw. zu entdecken. Die SchülerInnen in den Wald zu führen, um durch die Biodiversität die Vielfalt der Klänge einer Fremdsprache zu entdecken, ist eine einzigartige pädagogische Erfahrung. Lassen Sie die SchülerInnen die Höhe und das Alter von Bäumen in einer Fremdsprache berechnen, bieten Sie ihnen einen Orientierungslauf an, in der die Hinweise ihr gesamtes mehrsprachiges Repertoire herausfordern oder gar Gedichtlesungen in dieser einzigartigen akustischen Kulisse. Dieses Erlebnis wird gleichzeitig den gesamten Lernprozess beschleunigen.
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FÜR |
- Partnerschaften und Kooperation
- Individuelle und kollektive Mobilitätserfahrungen
- Ein- und ausgehende Mobilität |
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DURCH |
- Demokratische Erziehung
- Empathie und Alteritätsbewusstsein |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Auf den Spuren der papa*
Dieses Projekt zielt darauf ab, ein internationales Schulnetzwerk aufzubauen, um die Verbreitung dieser aus Südamerika stammenden Knolle zu verfolgen und ihre Auswirkungen auf die europäischen Kulturen und die Gastronomie zu bewerten. SchülerInnen in internationalen Gruppen suchen nach Texten, Geschichten, Rezepten usw. zur „Papa" und sammeln die Informationen in einem gemeinsamen Blog.
*Quechua-Bezeichnung für Kartoffel
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Beispiel 2: Interdisziplinäre Projekte eTwinning
Mit eTwinning können Lehrkräfte und SchülerInnen interdisziplinäre Projekte umsetzen, indem sie mit ihren europäischen KollegInnen kommunizieren und zusammenarbeiten. Bei einem eTwinning-Projekt arbeiten zwei (oder mehr) verschiedene europäische Länder zusammen, mit der Möglichkeit, andere Partner aus Europa oder aus Drittländern einzuladen. Projekte können zu jeder Zeit des Schuljahres und in jeder Sprache initiiert werden. Projektdauer und –thema bleiben der Wahl der Teilnehmenden überlassen.
Lycée Freppel, Strasbourg, Frankreich ; Partnerschaft Straßburg-Bremen
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Beispiel 3: Europäische Vernetzung von Schulen zur Förderung der Schulentwicklung und Qualitätssicherung
Ein erstes Ziel des EOL-Projekts war die Gründung eines europäischen Netzwerks von Schulen, in denen qualitativ hochwertige Lernumgebungen für und durch Sprachen entwickelt werden. An der kollektiven Reflexion nahmen mehr als 100 Schulen aus 16 Ländern teil. Jetzt gilt es, gemeinsam an der Verbesserung der Online-Tools und -Ressourcen zu arbeiten. Vernetzung muss nicht nur die Schulentwicklung fördern, sondern auch die Qualität des Bildungsangebots gewährleisten.
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FÜR |
- Bildungsangeboten durch Schulpartnerschaften ausweiten (z.B. Blended Learning, MOOCs, usw.) |
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DURCH |
- Europäische Integration
- Eigenheit und Solidarität |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Partnerklassen
Französische und deutsche SchülerInnen entdecken die Sprache der PartnerschülerInnen, indem sie auf einer Online-Plattform zusammenarbeiten. Sie lernen auch, ihre eigene Sprache und Kultur zu schätzen, indem sie ihre PartnerschülerInnen begleiten. Die SchülerInnen suchen nach Unterrichtsmaterialien (Musik, Film usw.) und stellen ihre PartnerInnen vor neue Herausforderungen.
Académie de Rennes – Brandenburg
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Beispiel 2: Digitale Ressourcen
E-lang ist ein Projekt des Europäischen Fremdsprachenzentrums (EFSZ). Es geht darum, Studierenden und SprachennutzerInnen zu ermöglichen, Neues zu lernen, indem sie digitale Ressourcen nutzen und so zu autonomen Lernenden und NutzerInnen werden. Bei der schriftlichen Produktion bietet e-lang Beispiele für reale Aufgabenstellungen, bei denen die Lernenden an einem partizipativen Reiseführer mitwirken.
https://www.ecml.at/ECML-Programme/Programme2016-2019/Digitalliteracy/tabid/1797/language/en-GB/Default.aspx
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Beispiel 3: Immersion
Inklusion kommt auch durch Immersion. Das Klassenzimmer ist oft der erste Kontakt von SchülerInnen mit einer Fremdsprache. Es soll für die Lernenden eine Einladung zum Reisen sein, ein Raum der Fantasie, eine Zeit des Eintauchens in die Zielsprache und -kultur. Hier auf dem Foto bilden unterschiedliche russische Nationaltrachten und andere Gegenstände den landeskundlichen Hintergrund.
Russischklassenzimmer in Litauen
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4. Curricula bereichern
Curricularer Ansatz |
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FÜR |
- Bezug zur eigenen Mehrsprachigkeit
- Bezug zur Mehrsprachigkeit Anderer |
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DURCH |
- Reflexive Kompetenzen
- Selbstverwirklichung |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Home in language club
In dieser Schule hat die Entwicklung eines "Sprachen- und Kulturclubs" dazu beigetragen, die Familiensprachen der SchülerInnen zu verbessern und sie allmählich in die formalen Bildungszeiten zu integrieren. Die Valorisierung der sprachlichen Vielfalt unterstützt Inklusion und sozialen Zusammenhalt.
Maynooth post primary school, Irland
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Beispiel 2: Autobiografische Hefte
Jede(r) SchülerIn der 9. Klasse verfasst verschiedene autobiographische Texte in verschiedenen Sprachen, die in, aber auch außerhalb der Schule gesprochen werden. Jede Sprachenlehrkraft schlägt vor, an unterschiedlichen Texten zu arbeiten: autobiografischer Pakt, "Ich mag / mag nicht", Prousts Fragebogen, Fotosprache, "Ich erinnere mich", Zusammenfassung eines Buches/Films, Erfahrungsbericht oder Reise, Kindheitserinnerung traurig / fröhlich, chinesisches Porträt usw.
École européenne de Strasbourg, Frankreich
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Beispiel 3: Pädagogische Hochschule St. Gallen – Schweiz
Dieses Produkt ist im Rahmen einer sprachübergreifenden Veranstaltung an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen entstanden. Die Studierenden setzen sich mit der eigenen Mehrsprachigkeit auseinander. Dafür erstellen Sie eine Silhouette und machen dadurch ihre Mehrsprachigkeit sichtbar bzw. ordnen die Sprache(n) einem Körperteil zu. Zusätzlich dazu verfassen sie eine kurze Legende, in der sie auf den Sprachenerwerb sowie Sprachenlernmethoden eingehen. Zwei Jahre später gebe ich den Studierenden das Produkt zurück und in einer Autokonfrontation soll die Silhouette erläutert werden und gleichzeitig soll erklärt werden, was sich innerhalb der vergangenen Jahre bezüglich Mehrsprachigkeit(sdidaktik) sowie Einstellung und Haltung gegenüber Mehrsprachigkeit verändert hat. Die Auseinandersetzung soll dazu führen, dass Studierende später im Feld ihre Lernenden als mehrsprachige Lernende sowie Chancen und Möglichkeiten von mehrsprachigen Ansätzen erkennen sowie mehrsprachige Lernumgebungen planen / ermöglichen.
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FÜR |
- Fächerübergreifende Projekte / Team-teaching
- Integrierte Didaktik (CLIL) oder bilingualer Unterricht
- Immersiver oder sprachsensibler Unterricht |
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DURCH |
- Projektorientiertes Arbeiten
- Eigeninitiative / Unternehmergeist stärken |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: E-Duplex
E-Duplex ist ein Wettbewerb, für den die SchülerInnen gebeten werden, in zwei Sprachen und in weniger als zehn Minuten ein wissenschaftliches Projekt zu präsentieren. Neben der Motivation der SchülerInnen hat dieser Ansatz auch den Vorteil, dass er durch Mehrsprachigkeit einen wissenschaftlichen Ansatz zugänglicher macht.
Deutsch-französisches Gymnasium, Freiburg im Breisgau, Deutschland
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Beispiel 2: Mehrsprachige Aufgaben in naturwissenschaftlichen Fächern
Der/die ProfessorIn für Physik-Chemie bietet seinen StudentInnen praktische Aufgaben in Englisch, Spanisch und Französisch an. SchülerInnen können den/die LehrerIn in der Sprache ihrer Wahl anfordern. Die Aufgaben werden von der Lehrkranft in einer oder in mehreren Sprachen verfasst. Schülerberichte (mündlich oder schriftlich, in verschiedenen Medien) werden in einer Fremdsprache verfasst.
Lycée Henri Avril, Lamballe, Frankreich
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Beispiel 3: Sprachen im Sportunterricht
Studien haben gezeigt, dass körperliche Aktivität das Erlernen einer Fremdsprache im Vergleich zu statischem Lernen verbessert. Im Sportunterricht z. B. kann die Aktivität mit Anweisungen in einer Fremdsprache durchgeführt werden. Bewegung kann auch in den Unterricht integriert werden, aber die Kombination von lebenden Fremdsprachen und Sportunterricht bietet insbesondere eine gute Gelegenheit, andere Sportarten zu entdecken, die mit den Ländern in Verbindung stehen, deren Sprache erlernt wird.
Collège Henri Matisse, Lille – Frankreich/ Grundschule– Bosnien und Herzegowina
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FÜR |
- Lernzykeln
- Sprachenbrücken
- Leben langes Lernen |
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DURCH |
- Schulakzeptanz
- Vertrauen durch Transparenz |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Bilingualer Unterricht
Dadurch dass alle Kurse in zwei Sprachen (Slowenisch und Englisch oder Slowenisch und Italienisch) angeboten werden, hat diese Schule innerhalb des Teams eine gemeinsame Kultur in sprachlichen und interkulturellen Fragen entwickelt. Die SchülerInnen haben somit eine kontinuierliche Schullaufbahn in Sprachen.
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Beispiel 2: Kontinuität des Lernens
Ein gemeinsames Bildungsprojekt, um die Verbindung zwischen Primar- und Sekundarschule sicherzustellen. SchülerInnen aus zwei Klassen der Primar- und Sekundarschule trafen sich. Die CE2 / CM1 (Primarschule) sangen "auf'm Bauernhof", sie nahmen an Spielen zum Thema Tier teil. Die SchülerInnen aus der 6. Klasse (Sekundarschule) hatten eine „Tierparty“ organisiert und hatten für die SchülerInnen der Primarschule einige Rätselspiele vorbereitet.
Ecole Jules Ferry, Collège Van Gogh, Clichy, Frankreich
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Beispiel 3: Kontinuität in der Bildung
Sprachen bilden auch eine großartige Gelegenheit für die Erweiterung der Lerninhalte aus anderen Fächern. Insbesondere in der fächerübergreifenden Ausbildung gibt es viele Themen, die durch die interkulturelle Perspektive von Fremdsprachen bereichert werden können. Die zwei Beispiele links beziehen sich auf die Lebensmittelgesundheitserziehung. Mit einer Partnerschule Plakate für die Gesundheitserziehung erstellen oder das Entdecken von exotischen Aromen bieten die Gelegenheit, die Welt auf andere Art und Weise zu entdecken.
Grundschule, Bosnien und Herzegowina
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FÜR |
- Zusammenarbeit und Netzwerkarbeit
- Verkettung von Praxis, Bildung und Forschung
- Transfer von Erfahrungswissen, Expertenwissen und Praxiswissen |
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DURCH |
- Soziale Kompetenzen
- Zugehörigkeitsgefühl |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Interkultureller Tag
Damit MittelschülerInnen ihre zukünftige Sekundarschule kennenlernen können, organisiert die Schule jedes Jahr eine interkulturelle Veranstaltung, die SchülerInnen und Hochschulen sowie Lehrkräfte und Eltern mobilisiert. An diesem Tag werden Workshops, Spiele, Wettbewerbe, Aufführungen, Verkostungen usw. in verschiedenen Sprachen organisiert. Alle Fächer werden vorgestellt.
2017: Tag der Amerikas; 2018: Europatag; 2019: Trinkwassertag
Lycée Evariste Gallois, Sartrouville, Frankreich
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Beispiel 2: Projektmanagement
Nach einem Jahr der Umsetzung des EOL-Projekts in den Gymnasien der 7 Mares in Maurepas und Evariste Galois in Sartrouville und in fünf Collèges des Schulbezirks wollten die beteiligten Lehrerteams Unterstützung im Bereich Projektmanagement bekommen, sowohl in Bezug auf das Management als auch auf die Verwendung geeigneter Tools.
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Beispiel 3: Kollaborativer Ansatz - Frankreich
Zusammenarbeit ist mehr als nur die Summe aller Kompetenzen. Zusammenarbeit vervielfacht die Möglichkeiten der Interaktion und Kreativität, mit denen wir die Welt entdecken. Dies kann spontan geschehen, zum Beispiel in Form einer Flashmob-Choreographie, aber auch schrittweise, indem den SchülerInnen neue Aufgaben zugewiesen werden, beispielsweise um andere SchülerInnen zu leiten oder TouristInnen zu führen. Mit dem Projekt Walk & Talk können SchülerInnen z.B. ihr mehrsprachiges Repertoire und ihr kulturelles Wissen im Kontakt ausländischen TouristInnen nutzen und erweitern. Dies ist ein typisches Win-Win-Prinzip kollektiver Intelligenz.
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5. Sprachen im Alltag betrachten
Existenzieller Ansatz |
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FÜR |
- Praktikum im Ausland oder in einem internationalen Unternehmen bzw. verband |
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DURCH |
- Bildungs-und Berufsberatung
- Selbstverwirklichung |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Olivenbaum
An dieser Schule, die in einem Umfeld mit großer kultureller Vielfalt arbeitet, hat das Fest des Olivenbaums Brücken zwischen den Kulturen geschaffen. Die Feier dieser "transkulturellen" Veranstaltung hat die Partnerschaft zwischen Eltern und Schule gestärkt.
Collège Jean Moulin, Alès, Frankreich
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Beispiel 2: Zeitschriftenredaktion
Eine Gruppe von allophonen SchülerInnen gab eine Zeitschrift über ihr Herkunftsland heraus, deren Artikel sie selbst verfasst haben. Dabei verwendeten sie auch Wörter aus ihrer Muttersprache.
Collège Charles Eisen, Valenciennes, Frankreich
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Beispiel 3: Sprachen in der Berufsausbildung
Mobilität ist ein Schlüssel für die soziale und berufliche Integration. Aus diesem Grund ist es wichtig, Sprachenlernen und Berufsbildung zu kombinieren. Die beiden Beispiele zeigen, wie wichtig das Erlernen von Sprachen z.B. in der Ausbildung im Hotel- und Restaurantbereich ist: Sprachen ermöglichen die Kommunikation und die Wertschätzung der Arbeit, eröffnen aber auch Möglichkeiten für internationale Mobilität.
Lycée Ader, Bernay – Frankreich / Lycée Lumière, Luxeuil, Frankreich
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FÜR |
- Formales, non-formales und informales Erlernen von Sprachen verketten
- Flipped Classroom, mobile Tools (Tablets, Smartphones, usw.), BYOD-Prinzipien |
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DURCH |
- Medienerziehung
- Selbstständigkeit, Mündigkeit
- Verpflichtung, Verantwortungsbewusstsein |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Mehrsprachiger Flashmob
Durch die Förderung der Vielfalt im Sprachengebrauch hat diese Schule die Sprachenkenntnisse der SchülerInnen und LehrerInnen gestärkt. Zum Erstellen einer Choreografie für einen mehrsprachigen Flashmob sind zum Beispiel viele interlinguistische Vermittlungen erforderlich.
Lycée Henri Avril, Lamballe, Frankreich
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Beispiel 2: Schatzsuche
Die SchülerInnen suchen nach dem verborgenen Schatz, indem sie der von StudentInnen in einer anderen Gruppe vorgestellten Schatzsuche auf Arabisch folgen. Die SchülerInnen interagieren, tauschen Informationen aus und helfen einander, die Orte zu finden, an denen die Hinweise verborgen sind. Der außergewöhnliche Kontext und die Ausbreitung über verschiedene Räume der Schule lenken die Aufmerksamkeit auf den Sprachfluss und die Reichweite der Stimme und somit auf das Lernziel dieser Aktivität.
Collège Lucie Aubrac, Courbevoie, Frankreich
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Beispiel 3: Unterschiedliche Räume für unterschiedliche Aktivitäten
Alle Lernbereiche zu nutzen, bedeutet auch den Klassenraum voll ausnutzen, um die Lernmittel und -materialien zu variieren. In einem Sprachenkurs ist es möglich, eine Sprache zu erlernen, indem man Musik hört oder spielt, Brettspiele testet oder Alltagssituationen simuliert, Rollenspiele einsetzt oder die Wände nutzt, um eine Umgebung zu schaffen, in der die Auseinandersetzungsmöglichkeiten mit der Zielsprache erhöht werden. Der Klassenraum kann auch digital erweitert werden. Der gesamte Klassenraum lässt sich entsprechend der Lernziele gestalten. Die Qualität des Sprachenunterrichts liegt auch in der Fähigkeit der Lehrkraft, die Lernumgebung zu erneuern und dadurch die Lernsituationen zu variieren, um auf die Vielfalt der Schülerprofile und -bedürfnisse zu reagieren.
Thema “Gesundheitspflege” im Englischunterricht in Bosnien und Herzegowina / Spielen im Englischunterricht in Montenegro / Singen im Französischunterricht in Zypern
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FÜR |
- Sprachen in der Stadt, in der Schulumgebung
- Sprachen, die von den Partnern der Schule getragen werden: Eltern, lokale Netzwerke, Vereine
- Sprachen im Lernumfeld (Schulalltag, Schulleben) |
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DURCH |
- Bürgerbildung
- Schüler als Vermittler, Botschafter
- Inklusion von Eltern |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Die Stadt lesen
Bei einem Spaziergang durch die Stadt und beim Fotografieren von Plakaten im städtischen Raum reflektieren die SchülerInnen die sprachliche Landschaft, in der sie leben. Die SchülerInnen erstellen anhand von Fotos ein visuelles Medium, das für ihre Umgebung repräsentativ ist, und teilen es dann mit Partnern im Ausland. Das Bildungsziel besteht darin, alles zu zeigen, was die Studierenden mit jungen Menschen aus anderen Ländern und Nationalitäten gemeinsam haben.
Marisa Cavalli et Claude Cortier – Langues régionales / minoritaires dans l’éducation bi-/plurilingue – Langues d’ici, langues d’ailleurs, CELV, Graz, 2013
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Beispiel 2: Stimmen hören
Russisch, Kreolisch, Berberisch, Malagassi, Portugiesisch, Tibetisch oder Arabisch: Am Lycée sind mehr als 30 Sprachen vertreten. Im Rahmen des Projekts wollten Menouba Ahchouch und Thierry Cattan, Professoren, diese Sprachenlandschaft hervorheben. Freiwillige StudentInnenen erarbeiteten mit der Unterstützung des Komikers Jean-Pierre Brière, Sprechtechnik und –text . Anschließend haben alle ihre Texte mit dem Tonspezialisten Franck Dubois aufgenommen. Die Audioaufnahme beinhaltet Lieder, Texte, Gedichte oder persönliche Stücke, die von den SchülerInnen (oft mit Hilfe ihrer Familien) ausgewählt wurden. Die Aufnahme wurde zu Beginn des Schultages im Innenhof der Schule ausgestrahlt.
Lycée Aristide Briand, Évreux, Frankreich
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Beispiel 3: Ich liebe dich - Paris
Ausdruckswände sind eine hervorragendes Medium, um die Vielfalt der Sprachen und Kulturen zu visualisieren. In Montmartre befindet sich die berühmte "Je t‘aime"-Mauer. Die Liebeserklärungen sind dort in mehr als 300 Sprachen verfasst. Diese Mauer zieht viele TouristInnen an. Es ist durchaus denkbar, diese Idee auf Werte zu übertragen, welche die in der Bildungsgemeinschaft vorhandenen Sprachen und Kulturen wertschätzen können. Diese Wand kann auch digital über ein interaktives Poster hergestellt werden, das mit allen Partnerschulen geteilt wird.
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FÜR |
- Sprachenvielfalt bewahren und fördern
- Vernetzung von Sprachen und Kulturen |
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DURCH |
- Umweltbewusstsein
- Ökosystemisches Engagement
- Weltbürgerschaft |
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BEISPIELE |
Beispiel 1: Sprachen in Aktion
In diesem Erasmus + -Projekt soll die Natur in Europa erforscht werden, um als Teil eines naturwissenschaftlichen Projekts zum Leben auf der Erde Daten zu sammeln. So konnten SchülerInnen beispielsweise die Eigenschaften von Aloe Vera auf den Azoren kennenlernen. Die Schule hat Partnerschaften in Portugal, Island, Deutschland und der Tschechischen Republik aufgebaut und eine mehrsprachige LINOit Online-Lernumgebung für Naturwissenschaften eingerichtet.
Lycée Félix Le Dantec, Lannion, Frankreich
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Beispiel 2: Erasmus+
Das europäische Programm Erasmus+ bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Mobilität und Ausbildung von SchülerInnen und MitarbeiterInnen öffentlicher oder privater allgemeinbildender, technischer oder berufsbildende Schulen, vom Kindergarten bis zum Gymnasium.
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Beispiel 3: REPA - Wie kann der REPA dazu beitragen, eine mehrsprachige Lernumgebung zu schaffen ?
Auf der REPA-Webseite finden Sie viele Beispiele, die einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der individuellen mehrsprachigen und plurikulturellen Kompetenz und der mehrsprachigen Lernumgebung zeigen. Dieses Dreieck stellt das Konzept der wechselseitigen Wirkung dar.
„Plurale Ansätze zu Sprachen und Kulturen (Sprachensensibilisierung, Integrative didaktische Ansätze, Interkomprehension zwischen verwandten Sprachen, interkulturelle Ansätze) beruhen auf Aktivitäten, die verschiedene sprachliche und kulturelle Varianten berücksichtigen. Sie entwickeln ganz konkret den Begriff der mehrsprachigen und plurikulturellen Kompetenz im Sinne des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen. Sie bieten Techniken zur Erstellung von Unterrichtseinheiten, die die Entwicklung und kontinuierliche Erweiterung dieser Kompetenz der Lernenden fördert. Der REPA ergänzt in seiner Erfassung der mehrsprachigen und plurikulturellen Aspekte des Lernens die übrigen Instrumente des Europarates.“
https://carap.ecml.at/Keyconcepts/tabid/2681/language/de-DE/Default.aspx
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